Mein Altersvorsorge-Depot
- 18. Juli
- 6 Min. Lesezeit
Aktualisiert: vor 19 Stunden
Um meine Pensionslücke im Alter zu schließen, baue ich mir ein Altersvorsorge-Depot auf. Dieses besteht überwiegend aus Einzelaktien und soll mir im Pensionsalter eine zusätzliche Einnahmequelle bieten. Es handelt sich um ein Echtgelddepot, alle aufgeführten Positionen befinden sich tatsächlich so in meinem Depot.
Die Anlagestrategie des Depots
Das Altersvorsorge-Depot verfolgt einen langfristigen, wachstumsorientierten Ansatz mit dem Ziel, ein solides Vermögen für die finanzielle Sicherheit im Ruhestand aufzubauen. Dabei setze ich auf eine breite Diversifikation über verschiedene Branchen und Regionen hinweg – mit einem klaren Fokus auf Qualität und Stabilität.
Im Zentrum der Strategie stehen etablierte Unternehmen mit starken Geschäftsmodellen, stetigem Cashflow und nachhaltiger Dividendenpolitik. Ergänzt wird das Depot durch ausgewählte Wachstumswerte sowie REITs und BDCs, die bereits heute starke Cashflows bringen.
Ich investiere ausschließlich langfristig, ohne aktives Timing oder kurzfristige Spekulationen. Schwankungen am Markt werden bewusst ausgehalten, da ich davon überzeugt bin, dass Geduld, Disziplin und ein klarer Plan der Schlüssel zu erfolgreicher Vermögensbildung sind – gerade in der Altersvorsorge.
Ein zentrales Element der Anlagestrategie meines Altersvorsorge-Depots ist die konsequente Begrenzung der Zielpositionsgröße auf 5.000 € pro Aktie. Das bedeutet: Jede Position wird schrittweise aufgebaut – entweder mit einer Einmalanlage oder mehreren Tranchen – bis der Betrag von ca. 5.000 € erreicht ist. Danach werden keine weiteren Käufe mehr getätigt.
Diese Vorgehensweise verfolgt mehrere Ziele:
🔹 Klare Begrenzung des Risikos: Gerade bei neuen oder spekulativeren Positionen schützt die feste Obergrenze davor, dass eine einzelne Aktie zu viel Gewicht im Depot einnimmt.
🔹 Disziplin und emotionale Distanz: Wer kennt es nicht? Die Versuchung, gefallenen Kursen „hinterherzukaufen“, ist groß. Mit meinem Ansatz gibt es diese Diskussion nicht: Hat eine Aktie ihren Zielwert erreicht, wird nicht weiter investiert – auch nicht bei Kursrückgängen.
🔹 Gewinner dürfen laufen: Umgekehrt gibt es kein Rebalancing. Positionen, die sich gut entwickeln, wachsen im Depot weiter. So wird langfristig automatisch Kapital in die Unternehmen gelenkt, die sich auch fundamental bewähren. Die Erfolge einzelner Aktien dürfen so ihre volle Wirkung entfalten – ganz ohne Eingriffe.
🔹 Verlierer bleiben klein: Schwache oder schlecht laufende Positionen bleiben begrenzt. Da keine weiteren Käufe mehr erfolgen, wird „schlechtem Geld kein gutes hinterhergeworfen“. Auch so schützt die Strategie vor emotional getriebenen Fehlentscheidungen.
Am Ende entsteht dadurch ein Portfolio, das aus vielen klar strukturierten Einzelpositionen besteht – jedes Unternehmen mit den gleichen Startbedingungen, aber offenem Entwicklungspfad. So vereint das Depot Struktur mit Flexibilität und fördert diszipliniertes, langfristig orientiertes Investieren.
Zum Stichtag 18. Juli 2025 sieht das Depot wie folgt aus:


Ein weiteres Ziel ist, die Summe der Dividendeneingänge jedes Jahr um 10 Prozent zu steigern. Seit Auflage des Depots im Jahr 2017 hat das geklappt. Klar ist aber auch, dass dieses Ziel immer ambitionierter wird, denn je höher die Jahressumme wird, desto schwieriger wird es diese weiterhin immer wieder um 10 Prozent zu erhöhen zu können.
Seit 2017 sind auf Jahressicht folgende Summen an Dividenden eingegangen (Stand 18. Juli 2025):

Das Depot wurde am 01.01.2017 komplett neu aufgebaut. Die Entwicklung des Gesamtwerts sieht seitdem so aus (Stand 18.07.2025):

Was die Performance des Depots angeht, habe ich bis vor einiger Zeit monatliche Abgleiche mit dem MSCI World und dem S&P 500 getätigt. Hiervon bin ich mittlerweile abgekommen. Zum einen passt kein Index zu 100 % zu meiner Portfoliostruktur, zum anderen achte ich auf eine niedrigere Volatitlität in meinem Depot. Diese liegt sowohl beim MSCI World, als auch im S&P 500 deutlich höher als bei mir.
Ein Blick auf die lanfritige Perfromance darf aber natürlich trotzdem nicht fehlen. Sollte ich nämlich über einen längeren Zeitraum deutlich hinter einem einfachen Invest in einen Index-ETF zurückfallen, muss ich mir früher oder später Gedanken über meine Investmentstrategie machen. Einen Indexvergleich mache ich aber zukünftig nur noch am Ende eines Jahres.
Seit Start des Depot sieht die Perfromance wie folgt aus (Stand 18.07.2025):

Die naheliegende Frage lautet oft: Warum machst du dir überhaupt die Mühe, in einzelne Aktien zu investieren? Ein ETF auf den Weltmarkt hätte doch gereicht – einfach, breit gestreut und langfristig solide. Und ja – rein von der Performance her liege ich in etwa auf dem Niveau eines gut aufgestellten ETF-Portfolios. Trotzdem habe ich mich ganz bewusst für einen anderen Weg entschieden. Und das hat gute Gründe.
🔹 Weil ich mich mit meinen Investments wohlfühlen will
Für mich ist Geldanlage mehr als ein Zahlenspiel. Ich will wissen, wo mein Kapital arbeitet – und wie. In einem ETF stecken automatisch auch Unternehmen, die ich persönlich nicht im Depot haben möchte: Waffenhersteller, umstrittene Ölkonzerne oder Firmen mit fragwürdigen Geschäftsmodellen. In meinem Depot hingegen halte ich nur Unternehmen, hinter denen ich stehen kann. Das schafft Vertrauen und ein gutes Gefühl. Wer sichdas Depot aufmerksam betrachtet sieht, dass sich dort Tabakwerte finden. Ich kann verstehen, wenn man hier nicht investiert sein möchte. Ich persönlich habe in diesem Fall jedoch kein Problem damit.
🔹 Weil mich das Thema begeistert
Ich interessiere mich für Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle und langfristige Entwicklungen. Die Recherche, die Auswahl und das regelmäßige Beobachten meiner Aktien sind für mich keine Last, sondern Teil meines Hobbys. Wer mit Interesse dabei ist, bleibt langfristig auch eher am Ball – ein nicht zu unterschätzender Vorteil beim Vermögensaufbau.
🔹 Weil ich nicht für Produkte zahlen will, die ich selbst bauen kann
ETFs sind günstig – keine Frage. Aber bei einem investierten Vermögen von mehreren hunderttausend Euro summieren sich auch 0,2 % bis 0,4 % Gebühren pro Jahr schnell auf tausende Euro. Die Grundstruktur eines Weltportfolios mit Qualitätsunternehmen kann ich mir auch selbst zusammenstellen – ohne laufende Kosten. Das spart über Jahrzehnte betrachtet eine Menge Geld.
🔹 Weil ich direkt beteiligt sein will
Ich bin überzeugt: Wer Aktien hält, ist Unternehmer. Auch als Kleinanleger bin ich Miteigentümer meiner Firmen – mit allen Rechten, z. B. auf Dividende oder Stimmrecht. Dieser direkte Bezug motiviert mich, Verantwortung für meine Anlage zu übernehmen. Ich investiere nicht in einen anonymen Index, sondern in konkrete Unternehmen mit echten Produkten, Mitarbeitern und Zukunftsplänen.
Am Ende geht es also nicht nur um Rendite, sondern auch um Überzeugung, Haltung und Begeisterung. Ich verzichte bewusst auf den bequemeren Weg – weil ich mit dem gewählten Weg mich selbst am besten abbilden kann. Und genau das ist für mich persönlich die nachhaltigste Form der Altersvorsorge.
Was hälst du von meiner Strategie und der Depotzusammenstellung? Und wie investierst du? Ich freue mich über einen Kommentar von Dir!
Mein erstes Buch ist im Januar 2025 erschienen. Du kannst es hier kaufen.

Das Schreiben dieses Buchs war ein Herzensprojekt von mir. Als Autor, gerade in einer speziellen Nische wie der unseren, kann man keine Reichtümer verdienen. Trotzdem wollte ich dieses unbedingt veröffentlichen. Gerade die Kolleginnen und Kollegen aus dem Beamtentum sind nicht wirklich dafür bekannt, private Altersvorsorge über Börseninvestments zu betreiben. Dabei ist die Pension dauerhaft nach meiner Meinung alles andere als sicher. Ich hoffe etwas dazu beitragen zu können, dass sich mehr Menschen an die Börse wagen.
Um was es genau geht, ergibt sich am Besten aus dem Klappentext:
“Beamte sind so gut versorgt, dass sie sich nicht um die Geldanlage kümmern müssen? Falsch, sagt Ben Offenberger, selbst Beamter – und Investor. Er weiß aus Erfahrung: Gegen Pensionslücken oder unvorhergesehene Ausgaben müssen sich auch Staatsdiener wappnen. Offenberger führt grundlegend an das Thema Geldanlage und Börse heran, aber immer mit der spezifischen Situation von Beamten im Blick. Er erklärt, weshalb auch für Beamte private Vorsorge wichtig ist, wie Börse funktioniert, welche Investmentvehikel und -strategien es gibt, welche psychologischen Fallen lauern und welche Vorteile Beamte beim Investieren genießen. „Börse für Beamte“ ist eine punktgenaue Einführung in die Welt von Aktien, Dividenden, ETFs und Co.”
Das Buch richtet sich vor allem an Beamte, aber auch für alle anderen ist es interessant. Zum einen erfährt man einiges über die Unterschiede zwischen Rente und Pension. Dabei wird auch mit einigen weit verbreiteten Irrtümern aufgeräumt. Der Großteil des Buchs ist darüber hinaus für alle Anleger geeignet, unabhängig vom Beruf. Dabei fließt meine eigene Biografie und meine Erfahrung mit ein, aber auch einige von euch kommen zu Wort. Hierfür bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei Allen, die den Fragebogen beantwortet haben.
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