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Quartalszahlen Q2/2025 der Magnificent 7: Big Tech liefert zweistelliges Gewinnwachstum

  • 4. Aug.
  • 8 Min. Lesezeit

Einführung

Die Berichtssaison zum zweiten Quartal 2025 läuft auf Hochtouren – und wie immer stehen dabei die Magnificent 7 im Mittelpunkt: Apple, Microsoft, Nvidia, Amazon, Alphabet, Meta und Tesla. Diese sieben Tech-Schwergewichte konnten in den vergangenen Jahren nicht nur ihre eigenen Aktienkurse nach oben schrauben, sondern gleich den gesamten Markt: Sie machen inzwischen rund 30 % des S&P 500 und mehr als 40 % des Nasdaq 100 aus. Mit anderen Worten: Was diese Unternehmen berichten, hat direkten Einfluss auf die großen Indizes – im Guten wie im Schlechten.


In diesem Quartal war die Spannung besonders groß. Nach einem ersten Halbjahr, das von hohen Zinsen und geopolitischen Unsicherheiten (unter anderem durch Handelskonflikte und neue Zollandrohungen der US-Regierung) geprägt war, waren die Erwartungen an Big Tech gespalten. Einerseits hofften Anleger darauf, dass die Milliardeninvestitionen in künstliche Intelligenz und Cloud-Infrastruktur Früchte tragen und für weiteres starkes Wachstum sorgen. Andererseits gab es Bedenken, ob sich die hohen Ausgaben und die zuletzt kräftigen Kursanstiege überhaupt noch durch Zahlen rechtfertigen lassen.


Besonders im Fokus standen daher vor der Veröffentlichung drei Punkte: erstens, ob die Cloud-Sparten von Microsoft, Amazon und Alphabet ihr hohes Wachstum halten können; zweitens, wie Nvidia vom anhaltenden KI-Boom profitiert und ob es Anzeichen einer Abkühlung gibt; und drittens, ob Apple und Tesla – beide zuletzt mit eher durchwachsenen Zahlen – die Anleger wieder positiv überraschen können. Auch die Ausblicke der Unternehmen für das zweite Halbjahr wurden genau beäugt: Würden sie trotz aller wirtschaftlichen Risiken weiter optimistisch bleiben oder erstmals auf die Bremse treten?


Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache: Während der Rest des S&P 500 im Jahresvergleich gerade einmal um 3–4 % beim Gewinn zulegte, wuchsen die Magnificent 7 zusammen um mehr als 14 %. Das verdeutlicht, wie sehr sich der Markt inzwischen in zwei Lager teilt: hier die Tech-Riesen, die dank Cloud, KI und Plattformgeschäft neue Maßstäbe setzen – dort der breite Markt, der eher um Stabilität kämpft.


Spannend ist aber nicht nur, dass sie so stark wachsen, sondern auch woher dieses Wachstum kommt. Alphabet und Microsoft schieben ihre Cloud‑Plattformen massiv an, Nvidia profitiert von der Nachfrage nach KI-Chips, Meta setzt auf generative KI in Werbung und Social Media, Amazon glänzt mit AWS und Prime-Day-Umsätzen, Apple bleibt dank Services stabil, und Tesla versucht trotz schwacher Autozahlen mit autonomen Projekten Anschluss zu halten.

Kurz gesagt: Diese sieben Unternehmen liefern nicht nur Zahlen, sondern geben die Richtung für den Markt vor. Ihre Aussagen zu Investitionen, Margen und Zukunftsprojekten sind für Anleger ein wichtiger Kompass – und genau deshalb schauen wir uns ihre Quartalsergebnisse jetzt im Detail etwas genauer an.



Alphabet (Google)

Quartalszahlen

Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

94 Mrd.  $

96,43 Mrd . $

Gewinn je Aktie

2,19 $

2,31 $

Key Facts

Alphabet konnte im zweiten Quartal erneut überzeugen und die Erwartungen sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn übertreffen. Besonders stark war das Cloud-Geschäft, das um 32 % auf 13,6 Milliarden Dollar wuchs und damit auf Augenhöhe mit AWS und Azure wahrgenommen wird. Auch der Bereich Google Services (Search, YouTube, Abos) legte zweistellig zu: Suchanzeigen stiegen um 12 %, YouTube-Werbung um 13 %. Gerade bei den Suchanzeigen war die Angst groß, dass Marktanteile verloren gehen könnten.


CEO Sundar Pichai hob im Earnings Call die Bedeutung von KI hervor: „AI is positively impacting every part of the business… Search delivered double-digit revenue growth, and Cloud had strong growth in revenues, backlog and profitability.“ CFO Anat Ashkenazi kündigte an, die Investitionen in Rechenzentren und Infrastruktur auf 85 Milliarden für 2025 zu erhöhen – 10 Milliarden mehr als zuvor geplant.



Meta Platforms


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

44,8 Mrd.  $

47,52 Mrd . $

EPS

5,89 $

7,14 $


Key Facts

Meta überraschte mit einem starken Quartal: Der Umsatz wuchs um 22 %, der Gewinn je Aktie sprang sogar um 38 % auf 7,14 Dollar. Das Kerngeschäft – Werbung auf Facebook und Instagram – bleibt mit über 95 % Umsatzanteil dominant, profitierte aber spürbar von AI‑gestütztem Targeting und steigender Nutzeraktivität.


CEO Mark Zuckerberg erklärte, Meta wolle „personal superintelligence for everyone in the world“ schaffen und stellte weitere Milliardeninvestitionen in KI-Infrastruktur in Aussicht. Während Reality Labs weiter Verluste schreibt, konnte Meta die operative Marge auf 43 % ausbauen (Vorjahr 38 %). Die Aktie reagierte nachbörslich mit einem Sprung von über 10 % und markierte ein neues Allzeithoch.



Microsoft


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

73,8 Mrd . $

76,4 Mrd.  $

EPS

3,38 $

3,65 $


Key Facts

Microsoft bestätigte einmal mehr seine Rolle als Cloud- und KI-Pionier: Azure wuchs um 39 %, das Segment Intelligent Cloud insgesamt um 27 %. Auch Productivity & Business Services legten zweistellig zu. Die Gaming-Sparte hingegen blieb leicht unter den Erwartungen, was den positiven Gesamteindruck aber kaum schmälerte.


CEO Satya Nadella betonte, dass Microsoft „AI in every layer of our tech stack“ integrieren wolle. Die Investitionen in Datenzentren steigen 2025 auf ein Rekordniveau von über 120 Milliarden Dollar. Analysten sehen Microsoft damit langfristig als wichtigsten Player im KI‑Infrastrukturgeschäft.



Nvidia


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

43,3 Mrd.  $

44,06 Mrd . $

EPS

0,75 $

0,81 %


Key Facts

Nvidia liefert seine Zahlen immer etwas außer der Reihe, die nächsten Quartalszahlen sind für 27.08. angekündigt. Deshalb beziehen sich die Aussagen an dieser Stelle auf die vergangenen Zahlen vom Mai.


Nvidia bleibt der große Gewinner des KI-Booms: Die Data-Center-Sparte liefert den Löwenanteil des Umsatzes und wächst weiter stark. Während Gaming nur moderat zulegte, sorgten vor allem Hyperscaler-Bestellungen für den erneuten Umsatzrekord.


Das Unternehmen warnte allerdings vor möglichen Lieferengpässen bei High-End-Chips – ein Hinweis darauf, dass die Nachfrage das Angebot weiter deutlich übersteigt. Die Prognose bleibt optimistisch: Neue Chip-Generationen sollen 2026 noch höhere Margen ermöglichen.



Apple


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

89,2 Mrd.  $

94,04 Mrd $

EPS

1,43 $

1,57 $


Key Facts

Apple meldete ein deutlich besseres Quartal als erwartet: Der Umsatz stieg um 10 % auf 94 Mrd $, vor allem dank starker iPhone‑Verkäufe (+13 %) und einem neuen Services-Rekord von 27,4 Mrd $. Auch Macs wuchsen zweistellig, während iPad und Wearables leicht nachgaben.


CEO Tim Cook sprach von einem „Rekordquartal mit zweistelligem Wachstum in iPhone, Mac und Services“ und verwies auf neue Funktionen der Apple Intelligence, die künftig tiefer in Siri und die Betriebssysteme integriert werden sollen. CFO Kevan Parekh ergänzte, die aktive Gerätebasis habe ein neues Allzeithoch erreicht – gleichzeitig rechne man aber mit höheren Zollkosten im nächsten Quartal.



Amazon


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

162,1 Mrd.  $

167,7 Mrd . $

EPS

1,33 $

1,68 $


Key Facts

Amazon übertraf die Erwartungen: AWS wuchs um knapp 18  % auf 30,9  Milliarden Dollar, E‑Commerce profitierte vom Prime Day und steigender Nachfrage im US-Markt. Der operative Gewinn legte um 20 % zu, die Free-Cashflow-Entwicklung war positiv.


Trotz der starken Zahlen blieb die Prognose vorsichtig – vor allem wegen möglicher Zollbelastungen und schwächerer Konsumtrends im zweiten Halbjahr. Die Aktie fiel nachbörslich leicht, da Anleger noch optimistischere Signale erwartet hatten.



Tesla


Erwartet

Tatsächlich

Umsatz

22,1 Mrd $

22,49 Mrd . $

EPS

0,39 $

0,40 $


Key Facts

Tesla bleibt das Sorgenkind der Magnificent 7. Umsatz und Gewinn entsprachen zwar den Erwartungen, fielen im Jahresvergleich aber deutlich zurück. Grund sind schwächere Auslieferungen, Preiskämpfe im EV-Markt und steigende Produktionskosten.


CEO Elon Musk sprach von „einigen schweren Quartalen“, stellte aber in Aussicht, dass mit Robotaxis und neuen Fahrzeugmodellen ab 2026 wieder stärkeres Wachstum möglich sei. Anleger hoffen nun auf klare Signale bei der nächsten Produktpräsentation. Auch hier bleibt die tatsächliche Entwicklung abzuwarten



Fazit

Die Magnificent 7 haben erneut gezeigt, dass sie das Rückgrat der US-Börse sind. Während der breite Markt nur verhalten wächst, liefern die Tech-Giganten dank Cloud, KI und Plattformgeschäften zweistellige Wachstumsraten. Besonders stark präsentierten sich dieses Quartal Meta, Microsoft und Amazon, während Apple und Tesla etwas hinterherhinkten.


Für mich zeigen diese Quartalszahlen wieder sehr deutlich, wie die Schere auch bei den Mag 7 auseinander geht. Auf der einen Seite die Firmen, die mit ihren Cloud- und KI-Initiativen immer noch beeindruckende Wachstumsraten liefern – allen voran Meta und Microsoft. Auf der anderen Seite Unternehmen wie Tesla oder auch Apple, die aktuell mehr kämpfen müssen und deren Story nicht mehr ganz so makellos ist wie noch vor ein, zwei Jahren.


Spannend finde ich vor allem, dass die Unternehmen trotz bereits hoher Erwartungen immer noch positiv überraschen konnten. Das macht klar: KI ist nicht nur ein Hype, sondern treibt inzwischen die Bilanzen spürbar an. Gleichzeitig darf man nicht vergessen, dass die Investitionen enorm sind – und kurzfristig auf die Margen drücken können.


Aus Bewertungssicht finde ich persönlich Alphabet aktuell am spannendsten: Die Aktie wächst solide, ist stark im Cloud- und Werbegeschäft aufgestellt und gleichzeitig im Vergleich zu Microsoft oder Apple deutlich günstiger bewertet. Microsoft und Apple hingegen empfinde ich derzeit als eher überbewertet – hier ist schon sehr viel Positives eingepreist, was für mich das Chancen-Risiko-Verhältnis weniger attraktiv macht.


Wie stehst du zu den Mag 7? Gibt es noch interessante Einstiegsmöglichkeiten, oder ist der Zug abgefahren? Schreib deine Meinung gerne in die Kommentare.





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Eine Darstellung des Buchs "Börse für Beamte" von Ben Offenberger

Das Schreiben dieses Buchs war ein Herzensprojekt von mir. Als Autor, gerade in einer speziellen Nische wie der unseren, kann man keine Reichtümer verdienen. Trotzdem wollte ich dieses unbedingt veröffentlichen. Gerade die Kolleginnen und Kollegen aus dem Beamtentum sind nicht wirklich dafür bekannt, private Altersvorsorge über Börseninvestments zu betreiben. Dabei ist die Pension dauerhaft nach meiner Meinung alles andere als sicher. Ich hoffe etwas dazu beitragen zu können, dass sich mehr Menschen an die Börse wagen.

 

Um was es genau geht, ergibt sich am Besten aus dem Klappentext:


“Beamte sind so gut versorgt, dass sie sich nicht um die Geldanlage kümmern müssen? Falsch, sagt Ben Offenberger, selbst Beamter – und Investor. Er weiß aus Erfahrung: Gegen Pensionslücken oder unvorhergesehene Ausgaben müssen sich auch Staatsdiener wappnen. Offenberger führt grundlegend an das Thema Geldanlage und Börse heran, aber immer mit der spezifischen Situation von Beamten im Blick. Er erklärt, weshalb auch für Beamte private Vorsorge wichtig ist, wie Börse funktioniert, welche Investmentvehikel und -strategien es gibt, welche psychologischen Fallen lauern und welche Vorteile Beamte beim Investieren genießen. „Börse für Beamte“ ist eine punktgenaue Einführung in die Welt von Aktien, Dividenden, ETFs und Co.”

 

Das Buch richtet sich vor allem an Beamte, aber auch für alle anderen ist es interessant. Zum einen erfährt man einiges über die Unterschiede zwischen Rente und Pension. Dabei wird auch mit einigen weit verbreiteten Irrtümern aufgeräumt. Der Großteil des Buchs ist darüber hinaus für alle Anleger geeignet, unabhängig vom Beruf. Dabei fließt meine eigene Biografie und meine Erfahrung mit ein, aber auch einige von euch kommen zu Wort. Hierfür bedanke ich mich nochmals ganz herzlich bei Allen, die den Fragebogen beantwortet haben.

 


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